Menu
„Mankind's first musical performance
 
couldn't have been anything other than a
 
free improvisation.“

-- Derek Bailey, improvising guitarist, 1930 – 2005

            


 

10. freejazzfestival saarbrücken,

9. april bis 13. april 2025

 

"The real aim of music

is to co-ordinate the minds of the people

into an intelligent reach for a better world

and an intelligent approach to the living future.“ 

- Sun Ra

 

prolog, mi., 9. april '25, 19:00 uhr:

kino 8 ½

 

Film:

"Sun Ra – Space Is the Place"
Regie John Coney, OmdtU, USA 1974, 84 Min.

Kalifornien, 70er Jahre: Der Jazz-Gigant und Zeitreisende Sun Ra strebt nach einer besseren Welt für die schwarze Bevölkerung, frei von Unterdrückung und Rassismus. Also ersinnt er einen visionären Plan: Eine Gruppe Auserwählter soll mit dem Raumschiff ins All fliegen, um eine neue Zivilisation zu gründen – mithilfe von Ras prophetischer »Space Music«. Doch die NASA kommt seinen Plänen auf die Schliche …

»Space Is The Place« ist nicht nur ein Kultfilm, sondern auch ein Schlüsselwerk des Afrofuturismus.

“SPACE IS THE PLACE gilt mit seiner Mischung aus Musikfilm, Science-Fiction-Oper und Sozialkritik als Meisterwerk des afrofuturistischen Genrefilms.“ Jazzthing.de

 

Gespräch mit Ulrich Stock (ZEIT)

über den Afrofuturismus des Sun Ra Arkestras

 

The Schubert-Gonzalez Collusion:

Matthias Schubert - saxophon

Stefan Gonzalez- drums

Aaron Gonzalez - bass

 

 

Matthias Schubert (* 1960 in Kassel) hatte als Jugendlicher Oboenunterricht. Die Saxophonisten Allan Praskin und Melvin Phillips führten ihn an den Jazz heran. Er spielte über längere Zeit in der Euro Jazz Band, der Graham Collier Band und der Marty Cook Group, aber auch mit den Gruppen von Albert Mangelsdorff, Manfred Bründl und anderen. Mit Simon Nabatov, Lindsey Horner und Tom Rainey spielte Matthias Schubert während der 1990er im Quartett. Mit Carl Ludwig Hübsch und Wolter Wierbos bildet er ein Trio. Mit Hübsch, Frank Gratkowski und Norbert Stein hat er das James Choice Orchestra gegründet. Weiterhin spielte er mit Karl Berger Jeanne Lee, Joachim Ullrich, Andreas Willers, Xu Fengxia, Scott Fields, Uwe Oberg, Uli Böttcher u.v.a. 2001 wurde er als Dozent an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover berufen. 1995 wurde er mit dem Jazzpreis des Südwestfunks ausgezeichnet.

 

 

 

 

Aaron Gonzalez (* 1980 in Dallas, Texas) begann im Alter von 10 Jahren Kontrabass in klassischer Tradition zu spielen. In seinem letzten Jahr an der High School gründete er die Bands Akkolyte, ein extremes und zunehmend experimentelles Grindcore-Duo mit seinem Bruder Stefan, und Yells At Eels, ein vielseitiges und energiegeladenes Free-Jazz-Trio (oft ergänzt durch andere Spieler) unter der Leitung von Vater Dennis und auch mit Stefan am Schlagzeug. Yells At Eels hat u.a. zusammengearbeitet mit Tim Green, Louis Moholo-Moholo, Alvin Fielder, Famoudou Don Moye, Wojtek Mazolewski, Ingebrigt Håker-'Flaten und Rodrigo Amado. Mit seinem Bruder Stefan war er in Unconscious Collective, einer Gruppe, die eine strenge Herangehensweise an progressiven und psychedelischen Rock mit Aspekten der Jazzimprovisation und einer theatralischen, rituellen und körperlich einnehmenden Bühnenshow kombinierte. Aaron war außerdem Mitglied im daistischen Avantgarde-Musikkollektiv MFM, der Noise-Band Aphonic Curtains und der psychedelischen Industrialband Festive Death. In den letzten Jahren hat er auch seine experimentellen Fähigkeiten im Bereich der Gesangsdarbietung weiterentwickelt. Er trat solo unter dem Namen Deflowered Electric Flesh Bride auf, leitete das groß angelegte elektroakustische Improvisationsensemble Age Of Disinformation und trat in der Performancegruppe Asukubus auf.

 

Stefan Gonzalez (* 1986) ist ein Schlagzeuger, Percussionist und Sänger aus Dallas, TX. Er ist bekannt für seine Arbeit mit seinen Familienbands Yells at Eels (mit Bruder Aaron Gonzalez und Vater Dennis Gonzalez) und Akkolyte (wieder mit seinem Bruder), tritt aber auch regelmäßig in Europa mit Ingebrigt Haker Flatens Supergruppe The Young Mothers mit Sitz in Texas auf.  Derzeit tritt er solo unter dem Namen Orgullo Primitivo auf und spielt auch mit dem Dallas Industrial Noise Trio Mother II. Gonzalez ist bestrebt, ständig musikalische Grenzen zu überschreiten und die Grenzen des Genres zu verwischen, indem er in vielen extremen Genres und Subgenres von Hardcore-Punk über Industrial, Black Metal und Grindcore bis hin zu Improvisationsmusik, Jazz und Ambient-Musik experimentiert. Im Ochre House Theatre in Dallas spielt er oft Live-Soundtracks für Theaterstücke und Musicals. Zu den früheren Gruppen, Mitarbeitern und Aufnahmeprojekten gehören Unconscious Collective, Asukubus, Jandek, Mike Watt, Curtis Clark Trio, Ariel Pink With Added Pizzazz , das Renegade Spirits Ensemble mit Famoudou Don Moye, Aram Shelton, Damon Smith und Tom Carter, Louis Moholo-Moholo, German Bringas, Remi Alvarez, Arturo Baez, Cojoba und viele mehr.


 

 

auftakt, do., 10. april '25, 19:00 uhr:

festsaal im schloss

 

Baby Sommer's Brother & Sisterhood :

Anna Kaluza - alto sax, Silke Eberhard - alto sax, Frank Gratkowski - alto sax, Gebhard Ullmann - tenor sax, bass clarinet, Anke Lucks – trombone, Gerhard Gschlößl – trombone, Lina Allemano – trumpet, Nikolaus Neuser – trumpet, Uli Gumpert - piano, Robert Lucaciu – bass, Günter Baby Sommer - drums, composition, Matthias Schubert - tenor sax, Raymond MacDonald - alto sax, composition, "Assi" Glöde – Produktionsassistent

„Gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien."

Günter „Baby“ Sommers hochkarätiges Großprojekt ist eine Hommage an Chris McGregor’s legendäre Bigband „Brotherhood Of Breath“, die Ekkehard Jost in seinem Buch „Europas Jazz“ als „Kern einer freejazzmusikalischen Explosion“ beschreibt, „deren Epizentrum nicht im Klang, sondern im Rhythmus liegt.“ Mit ungezügelter Spielfreude erweckt es den grenzenlosen Geist der damaligen Pioniere zu neuem Leben,

 

Podiumsgespräch 

„Der lange Atem der „Brotherhood Of Breath“"

Leitung Ulrich Stock (ZEIT) 

 

Ulrich Stock ist Jazzreporter der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg. Auf zeit.de schreibt er zudem in loser Folge an der Endlos-Serie Und jetzt Jazz! Über vier Jahrzehnte hinweg entstanden ungezählte Porträts, etwa von Cecil Taylor, Irène Schweizer, Fred Frith, Luise Volkmann, Makaya McCraven, Els Vandeweyer, Christopher Dell, Aki Takase oder Pablo Held, zumeist aus intensiven persönlichen Begegnungen heraus. Hätte er eine Zeitmaschine, flöge er zu Derek Bailey, Alice Coltrane und Gábor Szabó, um sie auf der Bühne zu erleben.

 

 


während der festivaltage:

live-actionpainting von Jorgo Schäfer

 

"Jorgo Schäfer ist Maler und Cartoonist, und er liebt Jazz – am meisten die freie, offene Form. Die Nähe zu dieser Musik ist gewachsen über Jahrzehnte, sie wurde initiiert und intensiviert durch die Freundschaft zu Peter Kowald (gest. 2002), dem Wuppertaler Free-Jazz-Bassisten und Mitbegründer des „vision festivals“. Diese Verbundenheit mit dem Jazz führte Jorgo Schäfer zu einem ganz eigenen künstlerischen Ausdruck. Er skizziert, er zeichnet, er malt, während die Musiker auf der Bühne spielen und improvisieren. Hören und Sehen sind im sinnlichen Wechselspiel, Aufnehmen und Ausagieren fallen ineins, Musik und Malerei laufen parallel. Parallelen treffen sich im Unendlichen: Hör-Bilder entstehen." (Dr.Hermann Ühlein)

>> www.jorgo-art.de


 

1. festivaltag fr., 11. april '25, 19:30 uhr:

gemeindezentrum alte kirche

 

Christof Thewes Surrealbook Ensemble Deluxe:

Christof Thewes – trombone, composition, Rudi Mahall – bass clarinet/clarinet, Paul Engelmann – alto-sax, Hartmut Oßwald – tenor-sax, Daniel Schmitz – trumpet, Florian Müller – E-guitar, Ben Lehmann – bass, Martial Frenzel – drums


Bezugnehmend auf die Jazzstandardsammlung des allen Jazzern bekannten “AmericanSongbooks“, auch unter dem Namen “Realbook„ geführt und wie eine Bibel des guten Geschmacks verehrt , haben die Musiker des C.TH. Quartet eine Stückesammlung in vielen Proben und Konzerten erarbeitet, das ausschließlich aus Thewes‘ Eigenkompositionen besteht und die – etwa 300 Stück an der Zahl – in den letzen 35 Jahren entstanden sind: das SurRealbook. Schon das Quartett begeistert mit engmaschigen Mustern und rhythmischer Detailschärfe in kantigen Bläsersätzen. Umso spannender verspricht die Verdoppelung zum Oktett zu werden.

the legendary surrealbooksessions, letter j, part one, 1-10-2020, g.h. sb:

 

 

McPhee / Swell / Tokar / Kugel:

Joe McPhee - saxophon

Steve Swell - trombone

Mark Tokar - bass

Klaus Kugel - drums

 

Joe McPhee (*1939 in Miami, USA) spielt Trompete, Posaune und verschiedene Saxophone. Joe spielte schon mit acht Jahren Trompete, als er Unterricht von seinem Vater erhielt. Seine Karriere begann in den 1960er Jahren unter anderem in Ensembles von Don Cherry. Seine erste Schallplatten-Einspielung entstand 1967 mit Clifford Thornton, "Freedom and Unity". Ab Mitte der 1970er Jahre wurde er mit einer Reihe aufsehenerregender Einspielungen in Europa bekannt, die das Schweizer Label HatHut Records von Werner X. Uehlinger mit ihm aufnahm. Seit den 1990er Jahren arbeitete McPhee in verschiedenen Kooperationen mit der jüngeren Generation von Musikern aus Chicago zusammen und nahm eine Reihe von Alben für das Avantgarde-Label CIMP auf. Er spielte u. a. mit Musikern wie Frank Lowe, Dominic Duval, Jay Rosen, Ken Vandermark, Peter Brötzmann und Evan Parker. Bis 2007 hat er an die 100 Tonträgereinspielungen unter seinem Namen veröffentlicht. Aktuell bildet er mit Fred Lonberg-Holm am Cello und Michael Zerang am Schlagwerk das Survival Unit Trio. Zusammen mit Roy Campbell, William Parker und Warren Smith spielt er in dem Projekt A Tribute to Albert Ayler.

 

Der Posaunist Steve Swell (* 1954 in Newark/New Jersey) studierte ab 1973 am Jersey City State College und war Schüler von Roswell Rudd. 1975 kam er nach New York, wo er zunächst mit Musikern wie Lionel Hampton und Buddy Rich, Anthony Braxton und Jemeel Moondoc arbeitete. Anfang der 1980er Jahre spielte er in den Bands von Buddy Rich und Lionel Hampton. Bekannt wurde er 1985 durch ein Konzert mit Makanda Ken McIntyre in der Carnegie Hall. Anfang der 1990er Jahre tourte er mit Tim Bernes Gruppe Caos Totale und arbeitete mit Joey Barons Band Barondown und Phillip Johnstons Big Trouble. Außerdem war er Mitglied des The Little Huey Creative Music Orchestra, von Lou Grassis PoBand, von Cecil Taylors Orchestra Humane und Jemeel Moondocs Jus Grew Orchestra. Weiterhin arbeitete er mit Patrick Brennan, Bill Dixon, Ken Vandermark Resonance Ensemble, Butch Morris, John Zorn, Elliott Sharp, Taylor Ho Bynum, Perry Robinson William Parker Gebhard Ullmann, Fred Lonberg-Holm und Michael Zerang u.v.a,

 

 

Der Kontrabassist Mark Wassiljewitsch Tokar (ukrainisch Марк Васильович Токарь, *1974 in Lemberg) studierte an der Nationalen Polytechnischen Universität Lemberg, ab 2006 in Polen an der K. Szymanowski Jazzakademie bei Jacek Niedzela. Er arbeitet seitdem im Spannungsfeld von Neuer Musik, Improvisationsmusik und Jazz. Tokar ist u. a. in den Projekten Ken Vandermarks Resonance und Wacław Zimpels Undivided tätig sowie in weiteren Projekten u. a. mit Petras Vyšniauskas, Steve Swell, Michael Zerang, Tim Daisy, Dave Rempis, Roberta Piket, Fred Frith, Arkadi Shilkloper, Magnus Broo, Per Åke Holmlander und Mark Sanders. 2005/06 war er künstlerischer Leiter des ukrainisch-polnischen Jazz Bez Festival.Mit Ken Vandermark und Klaus Kugel bildete er das Trio The Esacalators, außerdem spielte er in Vandermarks Resonance Ensemble.

 

 

 

Der Schlagzeuger Klaus Kugel (* 1959, Lindenberg) wurde an der Münchener Jazzschule ausgebildet. Zunächst gehörte er mit Dizzy Krisch und Klaus Roggors der Gruppe Nightwork an. Dann arbeitete er als Studiomusiker und mit Musikern der Kölner Szene wie Reiner Winterschladen, Roger Hanschel, Christian Ramond, Dieter Manderscheid sowie Christian Bollmann. 1986 wurde er Mitglied des Michel Pilz/Itaru Oki-Quartetts. Seit 1989 arbeitet er gemeinsam mit dem litauischen Saxophonisten Petras Vyšniauskas in verschiedenen internationalen Formationen, seit 1994 gehört er zum Quartett von Theo Jörgensmann. Seit 1999 ist er Mitglied im Ganelin Trio Priority von Vyacheslav Ganelin. Er war 2007 und 2008 u. a. mit Charles Gayle, Roy Campbell, Hilliard Greene und Jemeel Moondoc auf Tournee. Weiterhin hat er mit Musikern wie Tomasz Stańko, Zbigniew Namysłowski, Perry Robinson, Wolter Wierbos, Charlie Mariano, Karl Berger, Steve Swell, Robert Dick, Arkady Shilkloper, Sirone, Burton Greene, Vijay Iyer, John Lindberg, Herb Robertson, Paweł Postaremczak, Kenny Wheeler, Sabir Mateen, Peter Evans, Perry Robinson, Bobo Stenson, Glen Moore, Kent Carter, Mars Williams, Conny Bauer, Gerd Dudek, Ken Vandermark, Joe McPhee, John Edwards, Wacław Zimpel oder Bobby Few gearbeitet.

 

 

 

HUMANIZATION QUARTET:

Luis Lopes – e-gitarre

Rodrigo Amado – tenor saxophon

Aaron Gonzalez – bass (s.o.)

Stefan Gonzalez – schlagzeug (s.o.)

Der aus einem Rock/Punk und Blues Hintergrund kommende Luis Lopes (* 1971, Lissabon) absolvierte ein Jazzstudium an der Escola de Jazz do Barreiro in Lissabon. Der Saxophonist Joe Giardullo führte ihn danach in die Welt der improvisierten und experimentellen Musik ein, in die Lopes von nun seine Energien und kompositorischen Fähigkeiten einbrachte und seine Faszination für Noise Musik, Distortions und Gitarrenfeedbacks integrierte. Im Freejazzkontext bekannt geworden ist er v.a. durch sein Humanization 4tett (mit Rodrigo Amado am Tenorsax), das Lisbon Berlin Trio (mit Christian Lillinger u. Robert Landfermann), seine Zusammenarbeit mit Musikern wie Alfred Hart, Daniel Carter, Jeb Bishop, Josh Abrams, Jean-Luc Guionnet, Samuel Blaser, Fred Lomberg-Holm und Evan Parker sowie durch seine gefeierten Solokonzerte auf wichtigen Festivals in Europa und den USA.

 

Rodrigo Amado (* 1964, Lissabon) begann mit 17 Jahren Saxophon zu lernen. 2001 gründete er mit den Brüdern Pedro und Carlos Costa das Independent-Label Clean Feed Records, das sich der zeitgenössischen Jazz- und Improvisationsmusik widmet. 2005 verließ Amado das Unternehmen und gründete sein eigenes Label European Echoes, auf dem vorrangig seine eigenen Produktionen erschienen. Daneben betätigt er sich als freischaffender Fotograf und als Autor für die Tageszeitung Público. Er leitet die Bandprojekte Lisbon Improvisation Players, das Motion Trio (mit Miguel Mira und Gabriel Ferrandini),  The Attic (mit Gonçalo Almeida und Onno Govaert) und das Rodrigo Amado Quartett (mit Joe McPhee, Kent Kessler und Chris Corsano).

 

 

 

 


 

2. festivaltag sa., 12. april '25, 19:30 uhr:

gemeindezentrum alte kirche

 

Ganelin Trio Priority:

Vyacheslav Ganelin - piano, synthesizer, percussion

Petras Vysniauskas - soprano saxophon

Klaus Kugel - drums, percussion (s.o.)

 

Wjatscheslaw „Slava“ Ganelin (russisch Вячеслав Ганелин, *1944 in Kraskow bei Moskau) ist ein israelischer Pianist, Ende der 1960er Jahre begann die Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Wladimir Tarassow; ihrem Duo gelang auf dem Jazzfestival in Gorki 1970 der Durchbruch in der sowjetischen Jazzszene. Ein Jahr später stieß der Saxophonist Wladimir Tschekassin hinzu, womit das Ganelin Trio entstand. Das Ganelin Trio bestand bis 1987; dann verließ Ganelin die UdSSR und emigrierte nach Israel. Dort nahm er den Vornamen Slava an. Ganelin gründete in seiner neuen Heimat ein Trio (mit dem alten Namen Ganelin Trio) mit dem Cellisten und Bassisten Victor Fonarev und dem Schlagzeuger Mika Markovich. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren entstanden noch Duo-Aufnahmen von Tarassow und Tschekassin auf Leo; Ganelin war auch als Film- und Theaterkomponist tätig; Vysniauskas und Schlagzeuger Klaus Kugel gehören zum seit 1999 bestehenden Ganelin Trio Priority,

 

Petras Vyšniauskas (*1957 in Plungė) ist ein litauischer Multiinstrumentalist (hauptsächlich Sopransaxophon) des Modern Creative Jazz und Hochschullehrer als Musikpädagoge an der Litauischen Musik- und Theaterakademie in Vilnius.Vysniauskas arbeitete bislang mit Musikern wie Steve Lacy, Han Bennink, Jon Christensen, Tomasz Stańko, Kent Carter, Tomas Kutavičius, Elliott Sharp, Paul Jeffrey, dem Rova Saxophone Quartet, Charlie Mariano, Karl Berger, Bobo Stenson, Reiner Winterschladen, Hilliard Greene, Vijay Iyer, Robert Dick, John Lindberg, Eric Vloeimans, Mark Tokar und anderen zusammen. Daneben leitet er das Quartett Poksis mit dem litauischen Gitarristen Juozas Milasius, dem russischen Kontrabassisten Vladimir Volkov und dem Schlagzeuger Klaus Kugel. Aktuell spielt Vysniauskas in dem Vilnius Power Trio mit Juozas Milasius und Schlagzeuger Dalius Naujokaitis.

 

 

Lisbon Berlin Quintet:

Luís Lopes – electric guitar (s.o.)

Rodrigo Amado – tenor sax (s.o.)

Rodrigo Pinheiro – fender rhodes / piano

Robert Landfermann – double bass

Christian Lillinger – drums

Rodrigo Pinheiro, der als einer der prominentesten Musiker und Pianisten der portugiesischen Free-Improvisations-, Experimental- und Free-Jazz-Szene gilt, verkörpert einen vielseitigen musikalischen Ansatz, der sich nahtlos durch verschiedene Genres und Idiome bewegt. Im Alter von fünf Jahren begann er sein Studium am örtlichen Konservatorium in Covilhã, Portugal, und konzentrierte sich später auf die Improvisation unter der Anleitung von Mentoren wie Carlos Zíngaro, Peter Kowald, Gunther Muller, Nuno Rebelo und Patrick Brennan. Neben seinen Auftritten komponiert er auch für Film und Theater. Er hat mit vielen Musikern zusammengearbeitet, darunter international anerkannte Künstler wie John Butcher, Axel Dörner, Mattias Ståhl, Nate Wooley, Joe McPhee, Thomas Lehn, Keir Neuringer, Lotte Anker und Peter Evans. Zu seinen aktuellen Projekten gehören das Quintett hyper.object, das Trio Linae, das Trio Cloud at Rest und ein Duo mit Pedro Carneiro, neben seiner laufenden Soloarbeit. Im Jahr 2022 gründete er Phonogram Unit, ein in Lissabon ansässiges Label, das sich der Förderung experimenteller, improvisierter und elektroakustischer Musik widmet.

Robert Landfermann (*1982 in Oberwinter) erhielt ab dem Alter von sieben Jahren klassischen Gitarrenunterricht. Vom E-Bass wechselte er 1998 zum Kontrabass. Von 2002 bis 2009 studierte er bei Dieter Manderscheid an der Musikhochschule Köln. Er arbeitete mit Musikern wie John Scofield, Lee Konitz, Charlie Mariano, Barre Philipps, John Taylor, John Hollenbeck, Joachim Kühn, Chris Potter, Lenine, Tomasz Stanko, Django Bates und Dave Liebman. 2006 gründete er das Trio Die Freundliche Übernahme mit Jonas Burgwinkel und Niels Klein. Seit 2006 gehört er zum Trio von Pablo Held; er war zudem Mitglied von Matthias Schriefls Shreefpunk, mit dem er auch die Jazz-o-rama-Reihe im Kölner Arttheater kuratiert. Zusammen mit Frederik Köster, Pablo Held, Jonas Burgwinkel, Tobias Hoffmann und Sebastian Gille ist er Teil des Kölner Jazzkollektivs KLAENG, welches Konzerte und Festivals veranstaltet sowie das Label Klaeng Records betreibt.Von 2011 bis 2019 unterrichtete er an der Folkwang Universität der Künste Jazz Kontrabass. Seit 2019 ist er Professor an der Musikhochschule Mannheim.

Christian Lillinger (* 1984 in Lübben, D) beginnt mit 16 Jahren ein Schlagzeugstudium an der Dresdner Hochschule für Musik bei Günter „Baby“ Sommer; schon in den letzten Studienjahren zieht er nach Berlin, wo er inzwischen seine künstlerische Heimat gefunden hat. Über die dortige Szene hinaus sorgt Lillinger mit seiner unkonventionellen Spielweise bald für Aufsehen. 2017 wird ihm der SWR Jazzpreis verliehen; Begründung der Jury: „Christian Lillinger ist eine Ausnahmeerscheinung des deutschen Jazz. Couragiert und ideenreich sucht er beständig nach Erweiterungen seines Ausdrucksspektrums – und steht ein für das Nonkonformistische der Kunstform Jazz. Lillingers furioses Schlagzeugspiel ist ebenso klangbewusst wie virtuos und darüber hinaus stilistisch ausgesprochen vielgestaltig. Neben seinen Aktivitäten als Impulsgeber in kollektiv geführten Bands wie Gropper/Graupe/Lillinger, dem Trio Grünen oder den Quartetten Amok Amor oder KUU!, setzte Lillinger in den vergangenen Jahren immer wieder auch starke Akzente als Komponist für sein Sextett Grund“. Lillinger arbeitet außerdem mit bekannten Musikern wie Rolf Kühn, Barre Phillips, Ernst-Ludwig Petrowsky, Wadada Leo Smith, Simon Nabatov, Thomas Lehn, Louis Sclavis, Alexander von Schlippenbach, Urs Leimgruber, John Edwards, William Parker und Tony Malaby.

 

 

 

The Circle 5,0:

Hans Peter Hiby – saxophones

John Dikeman – saxophones

Reza Askari – bass

Shoji Hano – drums

Willi Kellers – drums

 

Der Saxophonist Hans Peter „H.P.“ Hiby (* 1962 in Gevelsberg, Nordrhein-Westfalen) der seit 1967 in Wuppertal lebt, präsentierte 1985 mit Jürgen Grölle und weiteren Mitspielern die Performance Perpetuum Moda.1986 mietete er mit Grölle, Udo Halstenbach und Dirk Thiele eine leerstehende Fabriketage und lud eine Vielzahl von Künstlern nach Wuppertal zum Festival Postnukleare Aktionstage ein. Seitdem arbeitete er im Bereich des Jazz und Improvisierter Musik u. a. mit Musikern wie Paul Hession, Willi Kellers, Peter Kowald, Alan Silva, Louis Moholo/Sirone, Roberto Bellatalla, Dieter Manderscheid, Marcio Mattos, Paul Rodgers, Johannes Bauer, Paul Rutherford, Alan Tomlinson, Werner Lüdi und Alan Wilkinson. Nach über zehn Jahren Pause wurde er 2016 Mitglied des deutsch-niederländischen Hiby/Keune/van der Weide/Blume Quartetts mit Stefan Keune, Raoul van der Weide und Martin Blume.

 

 

John Dikeman (* 1983 in Rushville, USA) studierte u.a. in Vermont bei Milford Graves, tourte an der US-Ost-Küste mit Nate Wooley, Mike Pride, Daniel Carter, Tatsuya Nakatani u.a., arbeitete als Profimusiker in Ägypten, Ungarn und Frankreich und zog 2008 nach Amsterdam, wo er das Doek-Festival kuratiert und seitdem mit Joe McPhee, Jeb Bishop, Han Bennink, The Ex, Roy Campbell, Ab Baars, William Parker, Hamid Drake u.a. zusammen-spielt. Seit 2011 macht er Furore mit seinem Freejazztrio „Cactus Truck“, das als eine der aufregendsten Live-Bands der niederländischen Improszene der letzten Jahre gilt.

 

 

 

Reza Askari (* 1986 in Fulda) erhielt im Alter von 8 Jahren Klavierunterricht und wechselte mit 12 Jahren zum E-Bass. Von 2006 bis 2012 studierte Askari zunächst E-Bass bei Marius Goldhammer, wechselte ab 2008 zum Kontrabass und studierte bei Dieter Manderscheid und Sebastian Gramss. Zwischen 2012 und 2014 studierte er im Studiengang Master of Improvising Arts an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Robert Landfermann. Von 2009 bis 2010 spielte er in Peter Herbolzheimers European Masterclass Big Band. Askari arbeitete bei Club- und Festivalkonzerten mit Musikern wie Marc Ducret, Jiggs Whigham, Marc Ribot, Lee Konitz, Hayden Chisholm, Herb Geller, Frank Gratkowski, Benny Golson, Jeff Hamilton, Philip Catherine, Jonas Burgwinkel, Marshall Gilkes, Niels Klein, Pablo Held oder Ryan Carniaux zusammen. 2012 gründete er seine eigene Formation ROAR mit Stefan Karl Schmid und Fabian Arends, welche seit 2021 um den Vibraphonisten Christopher Dell erweitert wird.

 

Der Schlagzeuger Shōji Hano (jap. 羽野 昌二, Hano Shōji; * 1955 in Kokura, Präfektur Fukuoka) og 1974 nach Kyōto und begann, Avantgarde-Jazz zu spielen. 1980 gründete er die Band Odowara und organisierte über ein Jahr hinweg monatliche Konzerte an der Universität Kyōto; im selben Jahr entstanden Live-Mitschnitte mit Yoshito Ōsawa und Toshinori Kondō. 1981 gründete er die Easy Music Band mit dem Gitarristen Haruhiko Gotsu und Tetsu Yamauchi am E-Bass. 1985 begann Hano seinen eigenen Stil zu entwickeln, der auf dem Konzept von Shintaido basiert. Mit Yamauchi und Gotsu gründete er die Band OPE, die von 1986 bis 1989 existierte. 1990 verließ Hano zum ersten Mal Japan, um in Europa zu spielen. Mit Hans Reichel und dem Gitarristen Wädi Gysi tourte er durch die Schweiz, Österreich und Deutschland; in New York spielte er bei William Parker. Zwischen 1991 und 1994 tourte er jährlich mit Peter Brötzmann durch Japan und Deutschland; Aufnahmen entstanden mit Werner Lüdi, Tetsu Yamauchi und William Parker. 1998 wurde Hano Mitglied der Psychedelic Rock Band High Rise und tourte mit ihnen durch England und Frankreich. Shoji Hano spielte u.a. zusammen mit den japanischen Musikern Kaoru Abe, Saxophonist Mototeru Takagi, Trompeter Masahiko Kōno und amerikanischen Musikern, wie dem Gitarristen Henry Kaiser, Eugene Chadbourne, Tristan Honsinger.

Der Schlagzeuger Willi Kellers (* 1950 in Münster als Wilhelm Heinrich Kellers) studierte Musik an den Hochschulen Münster und Detmold. Anschließend war er als Theaterkomponist für die Bühnen in Bochum, Köln, Hamburg, Basel und Wien tätig. Seit 1980 trat er im Duo mit Peter Brötzmann auf. Es folgten Projekte mit Achim Knispel, mit einer eigenen Workshop Band, in Formationen mit Frank Wright, Harry Miller, Willem Breuker und Brötzmann. Ab der Mitte der 1980er Jahre arbeitete er mit Fred Frith, Tony Oxley und Phil Minton. 1989 spielte er im Quartett mit Manfred Schoof, Jay Oliver und Brötzmann. Ab 1990 arbeitete er auch im Trio mit Keith und Julie Tippetts, sowie mit Ernst-Ludwig Petrowsky und Barre Phillips, aber auch mit Manfred Hering und mit Borah Bergman zusammen. Aktuell spielt er mit  Ruf der Heimat, im Trio Boom Box mit Borgmann und Akira Andō sowie mit Abdourahmane Diop. Seit 2017 spielt Kellers im Kollektiv "N", einem Ensemble dem Susanne Wegener, Theo Jörgensmann, Heinz-Erich Gödecke, Akira Ando, Jens Tolksdorf und Peter Ortmann angehören.

 

 


epilog so., 13. april '25, 11:00 uhr:

Terminus, Bleichstraße 32, 66111 SB

 

JAM-SESSIONS mit Festivalmusikern

Workshopband-Abschlußkonzert